Mentale Freiheit: Der Schlüssel zu einem selbstbestimmten Leben

Innovation, das strahlende Zeugnis freien Denkens, ist ein unerschöpflicher Motor für Fortschritt und Entwicklung, der uns die Freiheit bietet, über die bestehenden Grenzen hinauszuwachsen. Es zelebriert die menschliche Kapazität, über das Gewohnte hinaus zu denken und Lösungen zu erschaffen, die unsere Welt formen und verbessern. Diesmal möchte ich beleuchten, wie Innovation nicht nur technologische Durchbrüche und wirtschaftliche Vorteile bringt, sondern auch gesellschaftliche und individuelle Transformationen ermöglicht.

Viel Spass beim Selbst-Test!

Mentale Freiheit

Die Freiheit des Denkens ist das Fundament für kreative Lösungen, die wiederum neue Perspektiven eröffnen, die Welt zu verstehen und zu gestalten. Dieser Prozess, ein Geschenk an uns alle, ermöglicht es, unser inhärentes Potenzial zu entfalten und eine bessere Zukunft zu schmieden. In der heutigen Welt, in der unser Alltag von zahlreichen Herausforderungen und Entscheidungen geprägt ist, ist es essenziell, unsere mentale Freiheit zu wahren und zu kultivieren. Diese Freiheit ermöglicht es uns, unser volles Potenzial zu entfalten und ein Leben zu führen, das unseren wahren Werten und Bedürfnissen entspricht. Um aus mentalen Gefängnissen auszubrechen, ist es unabdingbar, zu unseren eigenen Entscheidungen und Standpunkten zu stehen. Dies erfordert Mut und die Bereitschaft, auch unbequeme Wege zu gehen. Es geht darum, die Loyalität zu uns selbst zu stärken und Entscheidungen zu treffen, die unser inneres Wachstum und unsere Freude fördern. Dies bedeutet, Grenzen zu setzen, Verantwortung für unser eigenes Wohlergehen zu übernehmen und uns nicht von äußeren Erwartungen oder dem Bedürfnis, anderen zu gefallen, leiten zu lassen. „Mentale Freiheit“, unser angeborenes Recht und eine natürliche Gabe, die schon den Urmenschen den Weg aus der Höhlenexistenz in das K.I.-Zeitalter ebnete, wird jedoch oft skeptisch betrachtet. Jede Generation ringt um Erneuerung und stößt in ihrem den Drang zu wachsen auf Widerstand, wenn es heisst  die “Alten” zu überwinden.

Warum ist das so? Wie kann die Menschheit ohne Evolution überleben, und warum führt der Wunsch nach Veränderung oft zu einer Rebellion gegen den Status Quo? Anstatt neue Verhältnisse zu schaffen, wo alte nicht mehr funktionieren, und das Bewährte mit neuen Lösungen zu erneuern, entstehen Fronten, oft unüberwindbar, die zu unnötigen Verletzungen führen. Wie kann „Mentale Freiheit“ ihr Überleben sichern, und warum wird ihr die Existenzfreiheit oft verwehrt? Warum ist „Mentale Gefangenschaft“ der Status Quo, und wie können wir diesen überwinden?

Verwicklungen und ihr Einfluss auf die Mentale Freiheit

In unserem Streben nach Selbstverwirklichung ist ein freier Geist essentiell. Doch begegnen wir auch komplexen Herausforderungen, die diese Grundlage bedrohen. Schauen wir uns eine dieser Herausforderungen näher an um zu verstehen, wie wir Veränderung bewirken können. Zum Beispiel: Verwicklungen und Verstrickungen. Sie sind komplexe Situationen oder Zustände, die unsere mentale Freiheit extrem einschränken können. Sie entstehen, wenn wir in unseren Gedanken, Emotionen oder Beziehungen gefangen sind und keinen klaren Weg vor uns sehen. Diese Verstrickungen verhindern, dass wir unser vorhandenes Potenzial entfalten und innovative Lösungen für Probleme finden, die nicht nur uns selbst, sondern auch die Menschen in unserer Umgebung betreffen. Die Herausforderung besteht darin, diese Verwicklungen zu erkennen und uns von ihnen zu befreien. Dies erfordert eine tiefgehende Selbstreflexion und die Bereitschaft, über die Grenzen unseres bisherigen Denkens hinauszugehen. Nur so können wir die Ketten der mentalen Beschränkungen sprengen und einen Raum für echte Innovation schaffen.

Doch wie können wir diese Freiheit in einer Welt fördern, die oft von Konformität und Angst vor dem Unbekannten geprägt ist? Es beginnt mit dem Mut, anders zu denken und zu handeln, und der Entschlossenheit, für unsere Überzeugungen einzustehen, auch wenn sie gegen den Strom schwimmen. Innovation und mentale Freiheit sind untrennbar miteinander verbunden. Um die Grenzen des Möglichen zu erweitern, sollten wir bereit sein, unsere mentalen Fesseln abzulegen und die Welt mit neuen Augen zu betrachten. Nur dann können wir die transformative Kraft der Innovation voll ausschöpfen und eine Zukunft gestalten, die reicher, gerechter und lebenswerter für alle ist.

Verwicklung als Schlüsselthema

Wie schon erwähnt sind unter den Hauptfaktoren, die unsere mentale Freiheit beeinträchtigen, die vielfältigen Verwicklungen und Verstrickungen dominant, in denen wir uns “unverhofft” wiederfinden. Diese Verwicklungen – seien sie emotional, zwischenmenschlich oder situativ – führen uns in Zustände des Stresses und der Überforderung. Sie entstehen, wenn wir zwischen verschiedenen Möglichkeiten hin- und hergerissen sind, ohne eine klare Richtung zu finden. Die daraus resultierende  Unentschlossenheit hemmt unsere Fähigkeit, klare und bewusste Entscheidungen zu treffen, und führt uns in ein mentales Gefängnis, in dem unsere Sichtweise eingeschränkt ist und wir keinen Ausweg finden. Sie bildet ein verwobenes Netz, das unsere Fähigkeit zur Selbstbestimmung hemmt und unsere Selbstentfaltung beeinflusst. Dieses eng verflochtenes Netzwerk, steuert tiefgreifend unsere Entwicklung und unser persönliches Wohlbefinden. Wir hantieren unbewusst mit widersprüchlichen Dynamiken, die innerlich in eine Sackgasse führen. Das Gefühl von an „die Wand gepresst“ zu sein oder "in der Falle” zu sitzen,  ist zwar metaphorisch zu verstehen und doch ist es die gefühlte Realität.

Selbstverletzung durch Unentschlossenheit

Diese Unentschlossenheit führt früher oder später unweigerlich zu Selbst-Verletzungen, da sie uns in Situationen festhält, die unserem inneren Wachstum, unserer Entfaltung und Freude im Wege stehen. Verantwortungsbereiche geraten durcheinander und „Lasten“ werden automatisch falsch verteilt. Es herrscht vermehrter Stress, Überforderung, Druck und Angst. Die Fähigkeit, entschlossen zu handeln und klare Entscheidungen zu treffen, wird immer schwieriger und ist trotzdem von bedeutsamen Wert. Sie ermöglicht es uns, aus dem Zyklus der Selbstverletzung auszubrechen und einen Weg zu wählen, der zu echter Selbstverwirklichung führt.

Die Rolle der Selbsttreue

Die Loyalität dem eigenen Selbstwert und deinen persönlichen Werten gegenüber, spielt hierbei eine entscheidende Rolle. Sie ermahnt uns, unsere Grenzen zu wahren und Entscheidungen zu treffen, die unserem natürlichen Selbst dienen, anstatt uns von äußeren Erwartungen oder dem Wunsch, anderen zu gefallen oder sie zu retten, leiten zu lassen. Zu tun was du für richtig hältst und hinter deiner Entscheidung zu stehen, ist ausschlaggebend für deine Selbstsicherheit, mit der du durchs Leben gehst. Diese Loyalität zu sich selbst ist ein erlösender Schlüssel, um aus den Fesseln der Verwicklungen zu entkommen, die dich knebeln und einschränken. Sie führt dich zurück in die Bewegungsfreiheit und so kannst du einen transformativen Weg beschreiten, der dich aus den mentalen Beschränkungen herausführt und zu einer erweiterten Sichtweise verhilft. Doch wie kommst du zu diesem Schlüssel?

Der Innere Beobachter: Unser Schlüssel-Meister

Der „Ausbruch“ aus dem Mentalen Gefängnis wird uns durch unseren „Inneren Beobachter“ ermöglicht. Durch seinen Standpunkt - ausserhalb des Geschehens - entsteht eine erweiterte Sichtweise. Diese Perspektive ermöglicht es uns, über gewohnte Grenzen hinauszudenken und Verwicklungen zu identifizieren, die uns einschränken. So können wir unsere Situation aus einem distanzierten Blickwinkel betrachten und unsere Bedürfnisse besser verstehen. Die Draufsicht ermöglicht uns, über unsere gewohnten Grenzen hinauszudenken und die Ketten unserer bisherigen mentalen Einschränkungen zu sprengen. Wir gehen auf „Abstand“, um besser zu erkennen. So erlangen wir ein tieferes Verständnis für uns selbst und der Situation in der wir uns befinden, erkennen ungesunde Verwicklungen, durchbrechen selbstverletzende Muster und interagieren durch eine bewusste Wahl.

Die Instanz des Inneren Beobachters ist etwas, das Menschen bereits in der Kindheit entwickeln, und sie steht in engem Zusammenhang mit der Menschenentwicklung, insbesondere mit den Prozessen des „Beobachtens & Nachahmens“. In den frühen Entwicklungsphasen eines Kindes ist das Beobachten der Umwelt und das Nachahmen von Verhaltensweisen Erwachsener oder anderer Kinder ein grundlegender Weg des Lernens. Kinder lernen durch Beobachtung und Imitation eine Vielzahl von Fähigkeiten, von grundlegenden motorischen Aktionen bis hin zu komplexeren sozialen Interaktionen. Diese Fähigkeit, das Verhalten anderer zu beobachten und zu internalisieren, ist ein zentrales Element der menschlichen Entwicklung. Der Innere Beobachter, den wir als Erwachsene in der Selbstreflexion und im bewussten Wahrnehmen unserer Gedanken, Gefühle und Handlungen einsetzen, hat seine Wurzeln in diesem frühen Lernprozess. Während der Innere Beobachter bei Kindern möglicherweise noch nicht in dem Maße ausgeprägt oder bewusst eingesetzt wird wie bei Erwachsenen, ist die Grundlage für diese Fähigkeit doch bereits in der Kindheit vorhanden.

Die Entwicklung des Inneren Beobachters wird im Laufe des Lebens durch Erfahrungen, Erziehung und persönliches Wachstum weiter gefördert. Kognitive und emotionale Reifung ermöglichen es, diese Instanz bewusster und gezielter für Selbstreflexion, emotionale Regulation und bewusste Entscheidungsfindung einzusetzen. Erziehungsstile und pädagogische Ansätze, die Selbstbewusstsein, kritisches Denken und emotionale Intelligenz fördern, tragen wesentlich zur Entwicklung und Stärkung des inneren Beobachters bei. In dieser Herausforderung dient uns nun unser Innerer Beobachter, um ein verbessertes Verständnis für uns selbst und der Situation in der wir uns befinden zu entwickeln, statt uns mitnehmen und verwickeln zu lassen.

Vorsicht Falle: Mitleid

Die entscheidende Falle in diesem Zusammenhang ist die enorme Kraft des Mitleids. Mitleid, oft als Ausdruck des Mitgefühls missverstanden, verstrickt uns mit dem Leid des anderen und verwickelt uns in Herausforderungen, die nicht die unseren sind. Es nimmt uns die Möglichkeit, unsere eigenen Grenzen zu verstehen und zu respektieren. Stattdessen verlieren wir uns in den Problemen anderer: Wir werden in Mitleidenschaft gezogen. Während Mitgefühl unsere Empathie nutzt um jemandem „bei-zu-stehen“, führt ein übermäßiges Mitleid zu ungesunden Verwicklungen, in denen unsere eigenen Bedürfnisse und unser Wohlergehen automatisch vernachlässigt werden, weil wir hier nicht mehr „bei-stehen“ sondern „mit-drin-stecken“.

Mitleid als Lernfeld

Das trügerische Mitleid, das uns in Anbetracht der Not anderer, aufgrund unserer sozialen Veranlagung packt, zählt zu den Hauptursachen für Verstrickungen. Indem wir beginnen Mitleid als warnendes Lernfeld anzusehen, können wir damit anfangen uns in Loyalität gegenüber unseren eigenen Bedürfnissen und Werten zu üben, uns aus Verwicklungen zu befreien und lernen, selbst entschlossen zu handeln. Damit heilen wir nicht nur die Selbst-Verletzungen, die durch unsere Unentschlossenheit entstanden sind, sondern öffnen uns auch automatisch für ein Leben, das zu uns passt. Anstatt uns in den Problemen anderer zu verlieren, ermöglicht uns die Beobachter-Perspektive, Mitleid mit Mitgefühl zu ersetzen – ein Mitgefühl, das lösungsorientiert ist und uns nicht von unserem eigenen Weg abbringt. Durch diese Transformation können wir die Treue zu unseren eigenen Werten festigen, was uns darin bestärkt, Entscheidungen zu treffen, die unserem natürlichen Selbst dienen, statt uns von äußeren Erwartungen, illusionären Realitäten oder dem Wunsch, anderen zu gefallen, leiten zu lassen.

Die Neigung, sich in verwickelte Situationen zu begeben oder sich ausnutzen zu lassen, kann in gewisser Weise als ein "Urmuster" des Homo sapiens betrachtet werden, wenn wir dies im Kontext der evolutionären Psychologie und der sozialen Entwicklung der Menschen-Spezies betrachten.

Einige Aspekte dieses Musters können auf grundlegende, evolutionär geformte Verhaltensweisen und Bedürfnisse zurückgeführt werden:

1. Soziale Bindungen und Kooperation

Menschen sind von Natur aus soziale Wesen, deren Überleben in der Frühzeit der Menschheitsgeschichte stark von der Fähigkeit zur Bildung von Kooperationen und sozialen Bindungen abhängig war. Die Bereitschaft, anderen zu helfen und Beiträge zum Wohl der Gruppe zu leisten, konnte das Überleben sichern und die soziale Kohäsion stärken. Kohäsion meint den Grad des Zusammenhalts, der Solidarität und der Verbundenheit der Mitglieder innerhalb einer Gruppe oder Gemeinschaft. Eine hohe soziale Kohäsion ist gekennzeichnet durch gemeinsame Werte, starke soziale Bindungen, gegenseitige Unterstützung und ein stark ausgeprägtes Zugehörigkeitsgefühl. Gruppenkohäsion kann die Zusammenarbeit und Leistungsfähigkeit einer Gruppe verbessern und ist ein Indikator für die Zufriedenheit und das Wohlbefinden ihrer Mitglieder. Dieses tief verwurzelte Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Anerkennung innerhalb einer Gruppe kann dazu führen, dass Menschen sich in Situationen bringen, in denen sie ausgenutzt werden, besonders wenn sie das Gefühl haben, dass ihr Platz in der Gruppe dadurch gesichert wird.

2. Reziprozität

Das Prinzip der Reziprozität, also der gegenseitigen Hilfeleistung, ist ein weiteres tief verwurzeltes soziales Prinzip. Sowohl in der Frühzeit als auch jetzt, kann die Unterstützung anderer mit der Erwartung verbunden sein, dass diese Hilfe in Zeiten eigener Not erwidert wird. Probleme entstehen jedoch, wenn dieses Gleichgewicht gestört ist und eine Partei kontinuierlich mehr gibt, ohne eine angemessene Gegenleistung zu erhalten, was in modernen Kontexten als "sich ausnutzen lassen" interpretiert werden kann.

3. Konfliktvermeidung

Die Vermeidung von Konflikten kann ebenfalls als ein evolutionär geformtes Verhaltensmuster angesehen werden, da offene Konflikte innerhalb sozialer Gruppen das Überleben gefährden können. Dieses Bestreben, Harmonie zu bewahren, kann dazu führen, dass Menschen nachgeben oder sich in Situationen fügen, die nicht in ihrem besten Interesse sind, um den sozialen Frieden zu wahren.

4. Erkundungs- und Neugiertrieb

Der menschliche Trieb zur Erkundung und Neugier hat unsere Spezies dazu befähigt, neue Territorien zu erschließen und zu innovieren. Dieser Drang kann jedoch auch dazu führen, dass Menschen sich in unbekannte oder potenziell gefährliche Situationen begeben, die zu Verwicklungen führen können.

Während diese Muster in einem prähistorischen Kontext adaptive Vorteile geboten haben mögen, können sie in der heutigen komplexen und vielschichtigen Welt zu unnötigen Herausforderungen und schwerwiegenden Situationen führen. Das Bewusstsein für diese tief verwurzelten Tendenzen und das Verständnis, wie sie in modernen Kontexten wirken, kann uns dabei helfen, bewusstere Entscheidungen zu treffen und gesündere, ausgewogenere Beziehungen zu pflegen.

Neuer Standpunkt, andere Perspektive

Die Fähigkeit, einen eigenen Standpunkt einzunehmen, hinter dem wir fest und sicher stehen können, ist Ausdruck unserer eigenen Selbsttreue. In dieser Selbsttreue finden wir die Stärke, uns nicht in Verwicklungen zu verlieren und uns nicht benutzen zu lassen, sondern unsere mentale Freiheit zu bewahren und unser Leben nach unseren eigenen Werten und Bedürfnissen zu gestalten. Diese Nonkonformität betont die bewusste Entscheidung, sich nicht den vorherrschenden Normen, Erwartungen oder Konventionen einer Gesellschaft oder Gruppe anzupassen. Es impliziert eine gewisse Intellektualität und Prinzipientreue bei der Wahl, anders zu sein oder anders zu denken. Und darauf kommt es an bei der der „Mentalen Freiheit“: Anders und neu zu denken. Die Selbstverständlichkeit zu überwinden und aus einer eigenen Beobachtung heraus, neu zu betrachten und selbst zu entscheiden.

Die Beobachter-Position, ist somit ein mächtiges Werkzeug auf unserer Reise der Selbstentwicklung. Sie ermöglicht es uns, die Verstrickungen des Lebens zu durchschauen und mit Klarheit und Entschlossenheit unseren Weg zu gehen. Indem wir uns dieser Instanz in uns gewahr werden, erlangen wir die Fähigkeit, uns aus unseren persönlichen mentalen Gefängnissen zu befreien und ein selbstbestimmteres Leben zu führen - einfach deshalb, weil wir das so für uns entscheiden, beschliessen und wählen.

Sie hilft uns einen klaren Kopf zu bekommen. Indem wir uns selbst aus einer objektiven, distanzierten Perspektive betrachten, können wir unsere eigenen Gedanken, Gefühle und Verhaltensweisen besser verstehen und steuern. Wir können die Realität beschreiben und sie im zweiten Schritt für uns bewerten. Diese Selbstbeobachtung führt uns zu einer präventiven Haltung, die uns ermöglicht, potenzielle Verwicklungen frühzeitig zu erkennen, abzuwenden und zu vermeiden.

Das „Auf & Ab“ und die Balance

In der unbeständigen Wellen-Dynamik des Lebens, ist das permanente Regulieren, Regeln und Ausbalancieren für unser inneres und äußeres Gleichgewicht unerlässlich. Gleichzeitig unterstehen wir permanent dem Einfluss von Interaktionen und Kooperationen mit anderen Menschen. Indessen sind wir sind dauerhaft herausgefordert wachsam zu bleiben, im Angesicht der Herausforderung von Verwicklungen, die uns aus unserer Mitte reissen könnten. Aus mentalen Beschränkungen herauszutreten, eine klare Draufsicht auf unsere Bedürfnisse zu entwickeln, sie zu artikulieren und deutlich zu kommunizieren ist ein Schlüssel, um dieses Gleichgewicht zu erreichen und zu halten. Wenn wir unsere Mentale Bewegungsfreiheit aufgeben und nicht mehr in Kontakt mit unserer Wahrheit existieren, geben wir etwas grundlegend Wichtiges auf - ohne es zu merken:

Mein Bedürfnis + Mein Wert: Meine Entscheidung -> Mein Handeln = Meine Macht

Die Anwendung dieser Formel führt automatisch zu einem selbstbestimmteren Leben, weil du wählst und gestaltest. Die Beobachter-Position einzunehmen, ermöglicht automatisch eine umfangreichere Sichtweise, fördert klare Entscheidungsfindungen und damit die Fähigkeit, dein inneres System zu regulieren. Das Regulieren unserer Überforderung, durch bewusstes heraustreten aus stressvollen Situationen um Abstand zu bekommen, fördert konstruktiv den Klärungsprozess. Dies kann buchstäblich bedeuten, physischen Abstand von einer Situation zu nehmen, oder metaphorisch, indem wir uns mental distanzieren und uns Zeit nehmen, um unsere Gedanken und Emotionen zu ordnen.

Das Neu-Regeln unserer Interaktionen und Reaktionen in einer Weise, die unser inneres Gleichgewicht wahrt, erfordert ein tiefes Verständnis unserer eigenen Werte und Bedürfnisse. Durch die Draufsicht können wir unsere wahren Prioritäten erkennen und Entscheidungen treffen, die diese widerspiegeln, was uns erlaubt, in Harmonie mit unserem natürlichen Selbst zu leben.

Das ultimative Ziel im Auge behalten

„Balance“, ist das ultimative Ziel dieses Lernfeldes und bedeutet, einen Zustand zu erreichen, in dem wir sowohl innerlich als auch äußerlich im „relativen“ Einklang sind. Das "relativ" im Kontext des Ausbalancierens verweist auf die Erkenntnis, dass vollkommener oder absoluter Einklang, sowohl innerlich als auch äußerlich, zwar eine ideale Zielsetzung ist, die in der Praxis jedoch oft durch die ständigen Veränderungen des Lebens und die Interaktionen mit anderen Menschen moduliert wird. Das "relative" Im-Einklang-Sein berücksichtigt die dynamische Natur des Lebens und der menschlichen Beziehungen und akzeptiert, dass Balance nicht einen statischen Zustand darstellt, sondern vielmehr ein fortlaufender Prozess ist. In Bezug auf andere Menschen – also in „Relationen“ – bedeutet dies, dass unser inneres und äußeres Gleichgewicht nicht isoliert betrachtet werden kann. Unsere Interaktionen und Beziehungen zu anderen beeinflussen unsere innere Balance und umgekehrt. Ein "relativer" Einklang berücksichtigt diese Wechselwirkungen und strebt danach, Harmonie in einem kontinuierlichen Anpassungsprozess zu finden, der die Bedürfnisse, Wünsche und das Wohlergehen aller Beteiligten einbezieht.

Das Mentale Gefängnis der „Selbstverständlichkeit“

Das Mentale Gefängnis der „Selbstverständlichkeit“, in dem wir gefangen sind, resultiert aus unseren unbewussten Mustern, Überzeugungen und der Routine des Alltags, die unsere Bewegungsfreiheit im Leben einschränken. Um aus diesem Gefängnis auszubrechen, dürfen wir unsere Fähigkeit zur Selbstbeobachtung und zur Perspektivenerweiterung nutzen lernen. Durch das Erkennen und Hinterfragen unserer automatisierten Gedanken und Handlungen können wir beginnen, die Mauern dieses Gefängnisses zu durchbrechen. Sind wir im Stress der Verwicklung, können wir nicht mehr beobachten, wir stecken zu tief drin -  im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Folge des „Mentalen Gefängnisses“ führt über kurz oder lang in das Gefühl „benutzt“ zu sein. Tatsächlich ist es eher ein „sich benutzen lassen“ - ein Phänomen, das in direkten Zusammenhang mit den bereits genannten Ursachen für Verwicklungen steht. Hier wird mit Großzügigkeit, Engagement oder persönlichen Ressourcen „gehandelt“ - jedoch nicht besonders „Fairtrade“.

„Warum tue ich mir das an?“

Von anderen benutzt oder ausgenutzt zu werden, ohne dass eine entsprechende Anerkennung oder Gegenleistung zum Ausgleich stattfindet, hinterlässt sehr unangenehme Spuren in der Psyche des „Missbrauchten“. Hier sind einige Faktoren die dazu beitragen, dass sich jemand benutzen lässt:

1. Geringes Selbstwertgefühl

Ein niedriges Selbstwertgefühl führt dazu, dass Menschen sich in Beziehungen oder Situationen wiederfinden, in denen sie sich benutzen lassen. Sie könnten glauben, dass sie die Anerkennung oder Zuneigung anderer verdienen müssen, indem sie sich übermäßig einsetzen oder ihre eigenen Bedürfnisse hinten anstellen.

2. Bedürfnis nach Anerkennung und Zugehörigkeit

Das tiefe menschliche Bedürfnis nach Anerkennung und Zugehörigkeit kann dazu führen, dass sich Menschen in Situationen begeben, in denen sie sich ausnutzen lassen. Dies ist dann besonders ausgeprägt, wenn jemand das Gefühl hat, außerhalb dieser “Nutz”-Situationen keine Wertschätzung oder Akzeptanz zu finden.

3. Schwierigkeiten, Grenzen zu setzen

Schwierigkeiten beim Setzen oder Aufrechterhalten von persönlichen Grenzen führen dazu, dass man sich leichter ausnutzen lässt. Ohne klare Grenzen ist es schwierig, „Nein" zu sagen oder sich gegen unangemessene Anforderungen oder Erwartungen zu wehren.

4. Konfliktvermeidung

Menschen, die Konflikte um jeden Preis vermeiden möchten, neigen möglicherweise dazu, sich ausnutzen zu lassen, da sie befürchten, dass die Weigerung, anderen zu helfen oder deren Anforderungen zu erfüllen, zu Auseinandersetzungen oder Zurückweisung führen könnte.

5. Mangelndes Bewusstsein für eigene Bedürfnisse

Ein Mangel an Bewusstsein oder Anerkennung der eigenen Bedürfnisse und Wünsche kann dazu führen, dass man sich in ausbeuterischen Situationen wiederfindet. Wenn man selbst nicht weiß, was man braucht oder möchte, ist es schwierig, Entscheidungen zu treffen, die das eigene Wohlbefinden fördern.

6. Helfersyndrom

Ein übermäßiger Drang, anderen zu helfen oder sie zu „retten", führt dazu, dass man sich in Situationen begibt, in denen man ausgenutzt wird. Dies kann besonders der Fall sein, wenn die Hilfe nicht erbeten wurde oder die andere Person wiederholt Verantwortung für ihre eigenen Handlungen ablehnt.

Um sich nicht benutzen zu lassen, ist es wichtig, an einem gesunden Selbstwertgefühl zu arbeiten, klare persönliche Grenzen zu setzen und zu lernen, eigene Bedürfnisse zu erkennen und zu priorisieren. Hinterfrage deine eigenen Motive für die Hilfeleistung und stelle sicher, dass Beziehungen und Interaktionen auf Gegenseitigkeit und Respekt basieren.

Selbstregulation durch mentale Freiheit 

Den Standpunkt zu verändern und eine neue Perspektive einzunehmen, unterstützt uns dabei, eine Distanz zu unseren gewohnten Denk- und Verhaltensweisen zu schaffen, was uns wiederum dazu befähigt, unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Werte klarer zu sehen. Dieser Kontakt zu uns bringt Klarheit und ist der entscheidende Schlüssel, um Entscheidungen zu treffen, die nicht nur unsere unmittelbaren Bedürfnisse erfüllen, sondern auch zu unserem langfristigen Wohlbefinden und inneren Gleichgewicht beitragen.

Das Regulieren und Ausbalancieren unseres inneren Zustands wird damit zu einer bewussten Praxis, die uns hilft, Stress und emotionale Turbulenzen zu bewältigen. Indem wir lernen, uns selbst zu regulieren, können wir auch unser äußeres Leben besser steuern und gestalten. Diese Fähigkeit zur Selbstregulierung ermöglicht es uns, auch proaktiv zu handeln und adäquat auf die Herausforderungen des Lebens zu reagieren. Das Neu-Regeln unseres Lebens im Einklang mit unseren natürlichen Bedürfnissen und selbstbestimmten Werten ist ein fortlaufender Prozess, der eine ständige Anpassung und Feinabstimmung erfordert. Wir brauchen es flexibel, wendig und offen für Veränderungen zu sein, damit wir ein Leben führen können, das von Authentizität, Freiheit und Erfüllung geprägt ist. So können wir unsere Mentale Freiheit wiedererlangen, ein ausgewogenes und harmonisches Leben führen, das sowohl unseren inneren Bedürfnissen, als auch den Anforderungen unserer äußeren Welt gerecht werden kann.

Von der Theorie in die Praxis

In unserem Alltag stehen wir oft vor Herausforderungen, die ein sorgfältiges Abwägen unserer Bedürfnisse und Pflichten erfordern. Meine „7-Schritte-Methode zur Mentalen Freiheit“ ist eine praxisnahe Methode, die darauf abzielt, dich in die Lage zu versetzen, bewusst und effektiv mit herausfordernden oder konfliktreichen Situationen umzugehen, die dich in die Unannehmlichkeit der Verwicklung führen könnten. In einer Welt, die von Hektik, Missverständnissen und divergierenden Meinungen geprägt ist, bietet dieser Prozess ein strukturiertes Vorgehen, um dir Klarheit zu schaffen, innere und äußere Konflikte zu navigieren und zu Lösungen zu gelangen, die dein Wohlbefinden und deine Beziehungen klären und stärken. Indem du übst und lernst, bewusst aus Verwicklungen herauszutreten, deine Perspektive zu weiten, und deine Bedürfnisse und Werte sorgfältig abzuwägen, eröffnet dir dieser Prozess den Weg zu durchdachten Entscheidungen und klaren, respektvollen Kommunikationsformen.

Die folgenden sieben Schritte dienen als Leitfaden, um dir zu helfen, in Momenten der Unsicherheit, des Stresses, des Drucks und der Überforderung einen kühlen Kopf zu bewahren, empathisch und werteorientiert zu handeln und letztlich ein harmonischeres Miteinander zu fördern.

Die 7-Schritte-Methode:

  1. Verwicklungs-Situation: Halte inne und tritt aus der Situation heraus

    -> Stoppe das Gespräch:

    1. „Entschuldige bitte, dass ich dich unterbreche…“

    2. „Es fällt mir schwer dich zu unterbrechen, aber…“

    3. „Ich habe jetzt leider keine Zeit (dafür).“

    Ich muss aufs WC / Ich muss los / Ich habe noch zu tun / Das geht mir jetzt zu schnell / Wird mir zu viel / Einen Moment bitte, etc.


    2. Aktiviere deinen Inneren Beobachter und wechsle die Perspektive

    -> Nimm dir einen Moment Zeit, um tief durchzuatmen und zur Ruhe zu kommen.

    Wie sieht das Ganze von Aussen betrachtet aus:

    • Beschreibe dir die Situation.

    • Versuche die Lage objektiv zu betrachten, als ob du ein Außenstehender wärst.


    3. Erkenne deine Bedürfnisse

    -> Frage dich:

    • Was brauche ich jetzt oder generell (am meisten, dringendsten, sofort)?

    • Welches Bedürfnis möchte erfüllt werden?


    4. Ermittle deine Werte-Priorität

    -> Frage dich:

    • Was ist mir generell und/oder in dieser Lage wichtig?

    • Wofür möchte ich einstehen?


    5. Wäge dein Bedürfnis mit deinem Wert ab: Welchen Sinn und Zweck soll meine Entscheidung haben

    -> Es liegt an dir, was du als wesentlich erachtest. Entscheide, welcher Aspekt für dich Priorität hat und tue das, was du für richtig hältst.

    • Geht es dir hier mehr um deine Freiheit, Sicherheit, Ruhe, Gemeinschaft, etc.?


    6. Entscheide, Wähle, Beschliesse

    -> Basierend auf deiner Analyse:

    • Was ist der beste Weg vorwärts?

    • Wie förderst du deine Absichten?

    • Welches Ziel möchtest du mit deiner Entscheidung erreichen?

    • Wie verhinderst du Selbst-Verletzungen?

    Nur du kannst wissen, welche Entscheidung dich innerlich stärkt und hinter welcher du stehen kannst. Du bist niemandem Rechenschaft schuldig - nur wenn du das möchtest ;-)


    7. Artikuliere deine Entscheidung, teile sie deutlich mit

    -> Nun bringe deinen Standpunkt freundlich, klar und deutlich „rüber“ - unabhängig von der Reaktion deines Gegenübers. 

    Stehe zu dir und deinen Bedürfnissen, Ansichten und Motiven.

Beispiele für die Praxisorientierung

Es folgt für ein besseres Verständnis eine detaillierte Darstellung der 7-Schritte-Methode mit 2 praktischen Fall-Beispielen für jeden Schritt:

Fall-Beispiel No.1

1. Aus der Verwicklungs-Situation heraustreten

Beispiel: Du befindest dich in einer hitzigen Diskussion mit einem Freund über ein sensibles Thema. Um eine Eskalation zu vermeiden, entscheidest du dich bewusst, das Gespräch zu pausieren und räumlich oder emotional Abstand zu gewinnen. Du könntest sagen: „Lass uns bitte eine kurze Pause machen und später weiterreden, wenn wir beide ruhiger sind.“

2. Gehe in die Beobachter-Perspektive

Beispiel: Nachdem du dich von der Diskussion distanziert hast, nimmst du dir einen Moment Zeit, um über die Situation nachzudenken. Du versuchst, deine eigenen Gefühle, die deines Freundes und die Umstände, die zur Diskussion geführt haben, objektiv zu betrachten, als wärst du ein neutraler Dritter = Dein Innerer Beobachter kommt ins Spiel.

3. Erkenne deine Bedürfnisse

Beispiel: Während der Reflexion erkennst du, dass dein grundlegendes Bedürfnis in dieser Situation darin besteht, verstanden zu werden, und nicht unbedingt darin, in jedem Punkt Recht zu haben. Vielleicht merkst du auch, dass du das Bedürfnis hast, die Freundschaft zu bewahren und nicht zu verletzen.

4. Ermittle deine Werte-Priorität

Beispiel: Du reflektierst über deine Werte und stellst fest, dass Harmonie und gegenseitiger Respekt in deinen Beziehungen für dich von höchster Priorität sind, höher als das Bedürfnis, in einer spezifischen Debatte als Sieger hervorzugehen.

5. Wäge dein Bedürfnis mit deinem Wert ab

Beispiel: Du wiegst dein Bedürfnis, verstanden zu werden, gegen den Wert der Harmonie in deiner Freundschaft ab. Dabei kommst du zu dem Schluss, dass es wichtiger ist, die Beziehung nicht durch eine hitzige Debatte zu belasten oder auf deinem Standpunkt zu bestehen. Du nimmst wahr, dass dein Bedürfnis „Verstanden zu werden“ ein schöner Ausgangspunkt ist um herauszufinden, was du gerade an deinem Freund nicht verstehst.

6. Wähle, Entscheide, Beschliesse

Beispiel: Basierend auf dieser Abwägung entscheidest du dich dafür, mit Offenheit und Interesse an das Thema ranzugehen und deinem Freund aktiv zuzuhören, um herauszufinden, worin sich dein Freund nicht verstanden fühlt. Das unterstreicht deinen Wert von „Toleranz“, trotz unterschiedlicher Meinungen respektvoll miteinander umzugehen. Du beschließt, das Gespräch auf eine Weise wiederaufzunehmen, die den gegenseitigen Respekt fördert und auf Verständnis beruht.

7. Artikuliere deine Entscheidung, teile sie deutlich mit

Beispiel: Wenn du und dein Freund wieder das Gespräch aufnehmen, teilst du deine Gedanken und Entscheidungen klar mit: „Ich habe über unser Gespräch nachgedacht und mir ist klar geworden, dass mir unsere Freundschaft und der gegenseitige Respekt am wichtigsten sind. Ich bin gerne bereit, dir zuzuhören und deinen Standpunkt zu verstehen. Lass uns versuchen, einen Weg zu finden, wie wir unsere unterschiedlichen Ansichten respektvoll diskutieren können.“

Durch diesen Prozess gelingt es dir die Wahrheit deiner eigentlichen Bedürfnisse zu ermitteln, was zu einer gesunden und ehrlichen Beziehung beiträgt und gleichzeitig die Werte deiner Freundschaft unterstreicht.

Fall-Beispiel No.2

Hier ist die 7-Schritte-Methode angewandt auf das Beispiel, dass eine Freundin um Gesprächshilfe wegen ihrer Probleme bei der Arbeit bittet, während du dich gerade fertig machst, um nach langer Zeit mal wieder auszugehen.

1. Aus der Verwicklungs-Situation heraustreten

Beispiel: Während du dich auf einen lang ersehnten Abend vorbereitest, erhältst du einen Nachricht auf deinem Handy von einer Freundin, die dringend über ihre Arbeitssituation sprechen möchte. Bevor du reagierst, nimmst du dir einen Moment Zeit, um tief durchzuatmen und dich emotional etwas von der sofortigen Dringlichkeit der Situation zu distanzieren.

2. Gehe in die Beobachter-Perspektive

Beispiel: Du betrachtest die Situation aus deiner Beobachter-Perspektive. Was siehst du? Beschreibe die Gegenwart und Realität die du siehst: Einerseits erkennst du den Drang deiner Freundin, die Unterstützung benötigt, andererseits fühlst du dein eigenes Bedürfnis nach Entspannung und sozialer Interaktion nach einer langen Zeit.

3. Erkenne deine Bedürfnisse

Beispiel: Du erkennst, dass du ein starkes Bedürfnis nach sozialer Interaktion, Spass, Tanz und einem Wechsel der Routine hast, was für dein emotionales Wohlbefinden wichtig ist und dir nachhaltig deine Stimmung aufrechterhalten wird.

4. Ermittle deine Werte-Priorität

Beispiel: Du reflektierst über deine Werte, wie Freundschaft und Selbstfürsorge. Obwohl du das Bedürfnis deiner Freundin nach Unterstützung ernst nimmst, ist es dir auch wichtig, auf deine eigene seelische Gesundheit zu achten.

5. Wäge Bedürfnis mit deinem Wert ab

Beispiel: Du wägst ab, ob die sofortige Unterstützung deiner Freundin den Verzicht auf deinen lang ersehnten Abend rechtfertigt oder ob es alternative Lösungen gibt, die beiden Bedürfnissen gerecht werden.

6. Wähle, Entscheide, Beschliesse

Beispiel: Du entscheidest, deiner Freundin kurzfristig zuzuhören und ihr zu signalisieren, dass du für sie da bist, aber gleichzeitig einen konkreten Vorschlag für ein ausführlicheres Gespräch zu einem späteren Zeitpunkt machst, wenn du ihr deine volle Aufmerksamkeit schenken kannst.

7. Artikuliere deine Entscheidung, teile sie deutlich mit

Beispiel: Du sagst deiner Freundin: „Ich verstehe, dass du gerade durch eine schwierige Zeit gehst, und es ist mir wichtig, für dich da zu sein. Ich habe heute Abend Pläne, die mir auch sehr wichtig sind, aber wie wäre es, wenn wir uns morgen zum Mittagessen treffen und und Zeit nehmen, um in Ruhe über alles zu sprechen?“

Durch diesen Prozess gelingt es dir, eine Balance zwischen der Unterstützung deiner Freundin und der Wahrung deiner eigenen Bedürfnisse zu finden, was zu einer gesunden Selbstfürsorge beiträgt und gleichzeitig die Bedeutung deiner Freundschaft unterstreicht.

Die Welt besteht aus „Du's und Ich’s“

Die Balance zwischen dem "Ich" und dem "Du" ist ein zentrales Element für ein harmonisches Leben miteinander. Diese Balance zu finden und zu erhalten, ist nicht nur für unser eigenes Wohlbefinden essentiell, sondern auch für die Qualität und Tiefe unserer Beziehungen zu anderen. Sie ermöglicht es uns, authentisch zu leben und gleichzeitig offene, unterstützende und empathische Verbindungen zu anderen zu pflegen. Die Wichtigkeit dieser Balance ergibt sich aus dem grundlegenden menschlichen Bedürfnis nach Zugehörigkeit und individueller Selbstverwirklichung. Einerseits streben wir danach, unsere eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Ziele zu erkennen und zu erfüllen, was ein starkes Gefühl des "Ichs" erfordert. Andererseits ist der Mensch ein zutiefst soziales Wesen, das nach Verbindung, Anerkennung und Liebe von anderen – dem "Du" – sucht.

Eine übermäßige Fokussierung auf das "Ich" kann zu Selbstbezogenheit, Isolation und einem Mangel an Empathie führen, was unsere Beziehungen zu anderen belastet. Umgekehrt kann eine übermäßige Konzentration auf das "Du", also auf die Bedürfnisse und Wünsche anderer, auf Kosten der eigenen Bedürfnisse gehen und zu Erschöpfung, Resentiments und einem Verlust des Selbstgefühls führen.

Alles eine Frage der Balance

Die Kunst liegt darin, ein Gleichgewicht zu finden, in dem wir sowohl unsere eigenen Bedürfnisse achten und erfüllen als auch offen und empfänglich für die Bedürfnisse anderer sind. Dieses Gleichgewicht erlaubt es uns, schöne und wohltuende Beziehungen zu führen, in denen sowohl unsere eigene Integrität als auch die Würde und der Wert der anderen Person geachtet werden. Die Pflege dieser Balance ist ein dynamischer und fortlaufender Prozess, der Bewusstsein, Selbstreflexion und die Bereitschaft zur Anpassung erfordert. Es geht darum, Grenzen zu setzen und zu respektieren, empathisch zu kommunizieren und Kompromisse zu finden, die bestenfalls für alle Beteiligten akzeptabel sind. Oder anzuerkennen, wenn sich Wege trennen müssen, um eine Harmonie herbeizuführen. Letztendlich führt die Balance zwischen dem "Ich" und dem "Du" zu einer reicheren, erfüllteren menschlichen Erfahrung. Sie bereichert unser Leben, indem sie uns ermöglicht, sowohl unsere individuelle Einzigartigkeit voll auszudrücken als auch tiefe und bedeutungsvolle Verbindungen mit anderen zu knüpfen. In dieser Balance finden wir den Schatz der Geborgenheit, so angenommen zu sein, wie wir sind oder so gelassen zu werden, wie wir nun einmal sein möchten…!

Abschliessend möchte ich betonen, dass mentale Freiheit nicht nur ein Zustand ist, sondern eine tägliche Praxis. Es ist ein Weg, der Mut, Bewusstsein und die Bereitschaft erfordert, sich immer wieder selbst zu hinterfragen und neu auszurichten. Mentale Freiheit ist ein fortlaufender Prozess, der Selbstreflexion und die Bereitschaft erfordert, sich neuen Perspektiven zu öffnen. Wenn wir unsere Perspektive erweitern, können wir Barrieren überwinden und einen fruchtbaren Boden für Innovation schaffen. Lass uns mutig sein, neue Wege zu beschreiten, und die transformative Kraft der Innovation voll ausschöpfen.


#Mentale Freiheit  - Was denkst du? Was hat dich am meisten angesprochen?

Teile gerne deine Gedanken zu diesem Blog und deine eigenen Erfahrungen mit diesem Thema in den Kommentaren!


Wenn du Lust hast, testest du dich selbst mit dem folgenden QUIZ ;-)

Zurück
Zurück

Kohärenz und Inkohärenz: Wie unsere Denksysteme unser Leben beeinflussen

Weiter
Weiter

Die Mehrdimensionalität der Realität: Ein Puzzle aus Wahrheit und Wahrnehmung